Klubkasse.de Banner

SC Obhausen 1929 e.V.
Offizielle Homepage

2.Mannschaft : Spielbericht (2013/2014)

2. Kreisklasse
12. Spieltag - 09.11.2013 14:00 Uhr
SV Gröst   SC Obhausen 1929 II
SV Gröst 0 : 1 SC Obhausen 1929 II
(0 : 0)

Spielstatistik

Tore

Christoph Schneider

Assists

Christian Reh

Zuschauer

10

Torfolge

0:1 (87')Christoph Schneider (Christian Reh)

Gegenwind - Rückenwind

Die Überschrift verrät es schon. Die äußeren Umstände des 13. Spieltages waren recht windig und beeinflussten die Partie in Gröst doch in einem erheblichen Maße. So kann dieser Titel auch getrost für den gesamten Spielverlauf her halten. Aber versuchen wir es doch einmal einleitend mit einer Verortung des SCO II in der laufenden Saison, um die Bedeutung dieses Spiels etwas heraus zu kitzeln. Gegen die Mannschaften im derzeitigen oberen Tabellendrittel, wie Delitz, Reußen oder Mücheln sah der SCO II keinen Stich und auch gegen vermeintlich leichtere Mannschaften, wie den ESV Merseburg und Kötzschau wurden Punkte liegen gelassen. Bei den Spielen gegen Wallendorf und Lützkendorf tat man sich recht schwer und konnte zumindest ein Remis sichern. Je weiter man die Tabelle Richtung Keller abschreitet, desto besser werden jedoch die Ergebnisse. Was sagt uns das? Zum einen, dass die Eigenwahrnehmung des SCO II, als eine kämpferische und spielerisch gute Mannschaft, mit der Attitüde: „Man kann eigentlich mehr als man zeigt.“, nicht mit den erzielten Ergebnissen übereinstimmt. Kann man wirklich mehr als man zeigt? Ein Fall von Selbstüberschätzung? - Vielleicht. Fakt ist, die Sportfreunde werden ihrem eigenen Anspruch derzeit nicht gerecht und das nervt. Hier kommt die Partie gegen Gröst ins Spiel. Denn, die derzeitigen Ergebnisse sagen uns auch, dass der Sportclub gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller immer einen Dreier eingefahren hat. Angesichts der mäßigen bisherigen Leistung musste der SCO II hier bestehen, einerseits um nach dem herben 0:7 gegen Delitz die Moral auf zu richten und andererseits um den Anschluss an das Tabellenmittelfeld nicht zu verlieren. Die Ausgangslage war damit ernster als viele Spieler dies wahr haben wollten. Ein Sieg war eine Pflichtveranstaltung.

Wie so oft in dieser Saison trat der Sportclub wieder mit einer personell teils neu formierten Truppe auf. Rühlemann wurde kurzer Hand vom DRK-Lehrgang weggeholt und sollte als Torwart debütieren. Zu dem waren Seela und Schade in die Mannschaft gerückt und auch „Mister: Auf Abruf bereit, wenn´s brennt“ A. Bleske war verfügbar. Eigentlich gute Aussichten trotz der Ausfälle von Möhring, Behnke, Jaksteit und Co. An dieser Stelle muss ich dem Leser leider noch etwas gestehen. Es existieren leider keine Mitschriften für diese Partie. Der hiesige Text beruht einzig auf meinen vagen Erinnerungen. Es handelt sich quasi eher um eine kleine Geschichte.

Auf gings zum ersten Teil – Gegenwind.
Nach kurzer Absprache mit der Mannschaft war für Obhausens Kapitän klar erst gegen den Wind zu spielen. Der Münzwurf ging zwar verloren, aber Gröst entschied sich im Sinne der Gäste und wählte für sich den Rückenwind. Als ich sagte, dass die Überschrift getrost für das ganze Spiel her halten könne, bezog sich dies auch auf die Schiedsrichterleistung. Allerdings muss man sagen, dass Äußerungen, wie „Eyhhhh, Schiri!“ oder „Willst du mich verarschen!“ nicht dazu beitragen den Unparteiischen für sich zu gewinnen. Sei es drum, wir hatten eben Gegenwind. Obhausen musste sich von der ersten Minute an ins Zeug legen und dagegen halten. Es war ein Spiel auf Augenhöhe. Nicht schön, geprägt von Zufällen, technischen Unzulänglichkeiten, aber lauf intensiv und leidenschaftlich. Zeitweise schien es so, als würde nicht nur der Ball durch den Wind Richtung Obhäuser Kasten gedrückt, sondern auch die eigenen Spieler. Es war eben anstrengend. Insgesamt waren die Gröster in der ersten Halbzeit dominanter, hatten mehr vom Spiel und mehr Torchancen, aber die Gäste verteidigten verbissen. Entlastungsangriffe waren eher selten, auch bedingt durch die hohe Fehlpassrate von D. Wichmann, der nach eigenen Angaben bei Offensivaktionen Probleme mit der tiefstehenden Sonne hatte und auf der linken Angriffsseite Freund von Feind nicht unterscheiden konnte. Aber dennoch konnte sich der Sportclub einige Torchancen erarbeiten, die sich jedoch nicht im Ergebnis nieder schlugen. Im Resultat hielt Obhausens Verteidigung stand und auch Rühlemann konnte sich einige Male beweisen. - 0:0 – Halbzeit.

Das Credo der Halbzeitansprache war deutlich. „Wir brauchen die drei Punkte!“ … - Rückenwind.
Waren die Vorteile Wind und Schiri zuvor bei den Gastgebern, brachte der Seitenwechsel den Umschwung. Nun waren es die Obhäuser, die mit mehr Spielanteilen die Gröster unter Druck setzten. Aber die Gäste blieben in Lauerstellung und wurden bei Kontern gefährlich. So musste Rühlemann wiederholt eingreifen und die Null wahren. Der Doppelwechsel in der 59. Minute brachte noch einmal Spannung. Obhausen tauschte einige Positionen durch und das Experiment „P. Bautz als letzter Mann“ war angelaufen. Insgesamt schlagsicher und kopfballstark zeigte er sich zuverlässig und empfahl sich für die nächste Partie. Aber das Spiel blieb zu nächst offen und Schiedsrichter Weniger eröffnete das Kuriositätenkabinett. Mitte der zweiten Halbzeit kam es in der Obhäuser Hälfte an der linken Seitenauslinie zu einem Zweikampf um das Leder. Hemmerle klärte die Sachlage, doch der Unparteiische pfiff. Warum? Für wen? Gegen wen? Keiner wusste Bescheid. Es wurde auch nix angezeigt. Die Gröster Hintermannschaft war sich sicher es würde Freistoß für die Gäste geben und Gröst rückte in die eigen Hälfte zurück. Bis auf 2 Spieler, die sich die Murmel schnappten und den Freistoß ausführten. Obhausen war natürlich aufgerückt und kein Schwein dachte ans Verteidigen. Der Freistoß, 100%ig Abseits, wurde flach Richtung 16er getreten. Einer der beiden Schlitzohren war schon lange los geeilt, als die Gäste mit Entsetzen begriffen was da los war. Mit dem Ball am Fuß ging es in den Obhäuser Strafraum. „Aber nicht mit mir“ dachte Rühlemann. Aus dem Tor geeilt machte es sich unüberwindbar breit und groß, und trieb den Stürmer samt Ball Richtung rechte Torwartecke. Dabei bewegte er sich katzengleich, jedes mal fast geschlagen über den Boden und schaffte es immer wieder den Weg zum Tor zu versperren. Letztlich fielen beide übereinander und Rühlemann hatte den Ball. Wahnsinn. Tief durchatmen war angesagt. Je länger die Partie dauerte, desto mehr wurde allen Beteiligten klar, wer hier das erste Tor schießt gewinnt, und Obhausen tat mehr fürs Spiel und hatte jetzt die klareren Chancen. Aber der letzte Pass wollte nicht gelingen. Es dauerte bis zur 87. Minute als Ch. Schneider 20 Meter vorm Strafraum das Leder behauptete, sich durchsetzte und dann gekonnt mit einem schwachen Schuss über den Keeper hinweg rechts oben einnetzte. Es sah schon toll aus, vor allem so langsam. Die Freude war riesig und das Spiel entschieden. Abpfiff und vorbei.

Nun ja, was soll man sagen. Pflicht erfüllt. Jedoch waren sich alle einig: „Es war ein dreckiger Sieg.“ Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, so viel sei hier gesagt. Aber auch solche Spiele muss man erst einmal gewinnen, auch wenn sie nicht schön sind.